9. August 2010

Tagesbericht verfasst um 24:00 Uhr am Geysir, Island
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Quer durch die Reykjanes Halbinsel

 
 
 
 
 
 

Auf der Reykjanes Halbinsel ist die Erde an verschiedenen Stellen sehr warm. So befinden sich hier gleich mehrere geothermale Kraftwerke. Der heisse Dampf aus den Bohrlöchern wird über die Turbine geleitet und das Kühlwasser mit den gelösten Mineralien ergiesst sich in Becken. Sieht nicht nur hübsch aus, sondern ist auch sehr heiss.

 
 
 
 

Im kühleren Teil des Wassers konnte man schon immer baden. Direkt am Kraftwerk früher, heute in einem separaten Bad etwas weiter weg. Wohlklingend nennt sich das Bad 'blaue Lagune'. Zwei Dinge haben sich mit dem neuen Bad verändert: das dröhnende und zischende Kraftwerk ist nicht mehr zu hören und der Eintrittspreis beträgt nicht mehr 4, sondern 28 Euro. Das Kühlwasser wo man darin badet, ist nach wie vor dasselbe...

 
 
 
 

Die Kraftwerke wurden hingegen nicht wegen des Badewassers errichtet. Es wird Strom erzeugt. Ein riesiges Aluminiumwerk liegt an der Küste. Mit Schiffen wird aluminiumhaltiges Gestein angeliefert, mittels Elektrolyse dann das Aluminium aus dem Gestein getrennt. Dieser Vorgang braucht extrem viel elektrische Energie. Und so stehen in Island die Aluminiumwerke. In Island gibt es Energie fast im Überfluss.

 
 
 
 

An anderen Stellen wird die Erdwärme nicht genutzt, sondern blubbert vor sich hin und hinterlässt bunte Spuren in der Landschaft. Bei Krisuvik zum Beispiel. Geothermale Felder erkennt man am einfachsten mit der Nase. Duftnote: faule Eier.

 
 
 
 

Der Dampf enthält Schwefelwasserstoff. Dies macht die 'Duftnote' aus. Das heisse aufsteigende Wasser löst Mineralien und lagert diese an der Erdoberfläche ab. Es entstehen Weiher, Lehmsümpfe, brodelnde Töpfe oder marmorierte Sandflächen. Sehr hübsch anzusehen, und es riecht auch längst nicht an allen Stellen gleich stark.

 
 
 
 



Mystisch dampfende Mooslandschaft auf Reykjanes - fast wird die isländische Fabelwelt sichtbar.