12. April 2014

Tagesbericht verfasst um 21:45 Uhr nördlich von Stockholm, Ostsee
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Zwischenhalt bei der Papierfabrik

 
 
 
 
 
 

An diesem Morgen steht der Hafen von Husum auf dem Programm. Nicht etwa Husum in Norddeutschland: Husum in Schweden liegt rund 80 Kilometer südwestlich von Umea. Dort erhebt sich eine grosse Papierfabrik. Was oben 'rausqualmt' ist in erster Linie Dampf. Dieser stammt von der Papiertrocknung.

 
 
 
 

Am Kai ist diesmal die Zuladung nicht in Containern, sondern mehrheitlich offen bereitgestellt. Papier - in Rollen oder Schachteln. Schon in Lübeck sind mir die vielen Lagerhallen mit den riesigen Papierrollen aufgefallen. Nur wer soll denn all das Papier brauchen?

 
 
 
 

In erster Linie wir selber: Zeitungen, Druckpapier und Werbeprospekte machen vermutlich nur einen Bruchteil unseres Verbrauches aus. Wenn man hingegen bedenkt, was nur allein Deutschland mit seinen über 80 Millionen Einwohnern täglich an Toilettenpapier verbraucht, erkennt man die Dimensionen. "Toilettenpapier ist aber oft Recyclingpapier", wird man einwenden. Okay, einverstanden. Aber aus was entstand das Recyclingpapier ursprünglich?

 
 
 
 

So habe ich Zeit über die normalsten und selbstverständlichsten Dinge des Alltags nachzudenken. Und überall steckt Wissen, Transport und Logistik dahinter bis das Produkt meinen Haushalt erreicht. Auch die Seefahrt hat nicht viel mit Romantik zu tun. Sie dient einzig dem Zweck uns kostengünstig mit Produkten aus der ganzen Welt zu versorgen.

 
 
 
 

Nach all den Gedanken schweift der Blick über die Schärenküste Ostschwedens. Die Sonne glitzert im Wasser und bildet eine 'Lichtstrasse'. Zudem leuchtet links in der Schleierbewölkung ein schwaches Halo auf. Ein prächtiger Tag beginnt.

 
 
 
 



Ein Wendemanöver im Hafen und die Fahrt führt wieder hinaus in die Weiten der Ostsee.