30. Juli 2010

Tagesbericht verfasst um 23:15 Uhr in Hellissandur, Island
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Von der Mineralwasserhalle zum Emmentaler-Plateau


Wenn man das Bild oben genau betrachtet, sieht man rasch, dass ich immer noch in Rif stehe. Über Nacht kam kein Ersatzteil aus Reykjavik. Wieso auch immer. An der Kommunikation kann es kaum gelegen haben, diese war eindeutig. Dafür hat der Garagist nun ein Mail mit Fotos von der Ersatz-Lichtmaschine erhalten. Er nimmt weitere Abmessungen am Gerät und telefoniert noch einmal mit dem Händler in Reykjavik. Danach ruft er den Transporteur an: abends um 21 Uhr sei die Lichtmaschine da. Hmm, habe ich das gestern nicht schon einmal gehört? "Und Einbau wann? Morgen ist doch Samstag." fragte ich. "Einbau heute Abend, sobald das Teil da ist." lautete die Antwort. - Also gut, ein weiterer Tag in Rif...

 
 
 
 
 
 

Vor dem Ort steht ein riesige unfertige Fabrikhalle. 'Iceland Glacier Water' verkündet ein grosses Schild davor. An der Halle arbeitet jedoch niemand und an gewissen Stellen ist auch bereits Gras über den Beton gewachsen. Sieht eher nach einer Halle aus, welche wegen der Wirtschaftskrise als Ruine erhalten bleibt.

 
 
 
 

Im Ort erfuhr ich mehr. "Nein nein, keine Ruine. Da wird daran gearbeitet. Nicht immer, aber immer wieder." Offenbar bauen sie schon seit Januar 2009 daran. Aber irgendwann wird es dann hoffentlich kommen, das isländische Mineralwasser. Direkt vom Gletscher Snaefellsjökull stammt das Wasser. Die Leitungen zur Halle sind jedenfalls verlegt und es fliesst auch bereits klares Wasser hindurch.

 
 
 
 

An der Küste draussen stiess ich auf diese merkwürdigen Lavasteine. Lauter Löcher sind darin. Ich dachte zuerst an Auswaschung, aber es ist wohl eher Gasblasenbildung als das Gestein entstand. Das entwichene Gas dürfte die Löcher hinterlassen haben. Sieht aus wie Mondgestein, grau und löchrig.

 
 
 
 

Die löchrigen Steine erinnerten mich logischerweise an Emmentaler-Käse. Die Steine kommen nur gerade hier auf diesem einen Plateau vor, ringsherum hat es keine. Damit stand natürlich auch die Namensgebung fest: das Emmentaler-Plateau von Rif, nannte ich es.

 
 
 
 

Weil der Kaffee gestern so fein war, bin ich wieder ins Kaffi-Hus. Da die Sonne erbarmungslos brannte, setzte ich mich hinein. Ich würde danach wieder genug Sonne draussen abbekommen. Schatten spendende Bäume gibt es ja nicht. Sonnenschirme habe ich in Island noch selten erblickt.
Um 21 Uhr war auch die neue Lichtmaschine eingetroffen. Der Garagist begann auch sofort mit dem Einbau. Resultat: es funktioniert nun alles einwandfrei! Die Fahrt kann weiter gehen.

 
 
 
 



Der Blick von Rif zum Snaefellsjökull - und eines Tages wird von hier Mineralwasser kommen...