25. Juli 2010

Tagesbericht verfasst um 21:45 Uhr am Seljalandsfoss, Island
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Am Schwingseil und die Folgen eines Vulkanausbruchs

 
 
 
 
 
 

Schon seit rund hundert Jahren hängt hinter dem Hafen von Heimaey ein langes Seil vom Felsen herunter. Oben wo es am Felsen scheuert, besteht es aus Stahl und unten ist es ein Hanfseil mit Knoten. Die Gesamtlänge schätze ich auf rund 30 Meter. So kann man sich nun im Felsen-Schwingen üben.

 
 
 
 

Das ist gar nicht so einfach. Ich habe es auch versucht und bin kurze Zeit später leicht unsanft wieder am Felsen gelandet. Dieser junge Vater und Bewohner der Westmänner Inseln hat den Dreh raus: er stösst sich weit in die Gegenrichtung ab und schwingt frei durch die Luft um wieder auf den Füssen am Fels zu landen. Macht Spass, sofern man den Dreh raus hat!

 
 
 
 

Heimaey steht ganz im Zeichen des Vulkanausbruchs vom Januar 1973. Über Nacht öffnete sich eine Erdspalte und Lava schoss heraus. Ein Drittel aller Häuser und auch dieser Wassertank fielen dem Lava-Fluss zum Opfer. Tote waren zum Glück keine zu beklagen, aber die Hafeneinfahrt drohte verschlossen zu werden. Ohne den einzigen Hafen wäre der Ort gestorben.

 
 
 
 

Die Lava machte jedoch glücklicherweise kurz vor der Hafeneinfahrt halt. Auf dem neuen Stück Land vor der Hafeneinfahrt errichtete man einen ebenfalls neuen Leuchtturm. Er bietet zugleich eine kleine Aussichtsplattform. Und hübsch ist die Aussicht von hier draussen.

 
 
 
 

In den letzten Jahren hat man eine neue Attraktion geschaffen und Teile der alten Häuser von 1973 aus der Lava ausgegraben. 'Pompeji des Nordens' nennt sich der freigelegte Teil. Alles in den Häusern ist noch so, wie es die damaligen Bewohner verlassen haben. Zum Beispiel bunte Plastik-Tischdecken aus den Siebziger-Jahren.

 
 
 
 



Leben an der Lava - für die Menschen in Heimaey nichts besonderes.