In der Asche des Eyjafjallajökull


Vulkanische Asche

Die vulkanische Asche hat überhaupt nichts mit einer Asche in einem abgebrannten Feuer zu tun. Grundlage ist auch kein Holz oder ein anderes Brennmaterial. Vulkanische Asche ist 'ausgepustetes Gestein'. Sie sieht aus wie grauer oder schwarzer Sand. Sie riecht nach nichts, nicht etwa erdig wie Sand.
Die Asche ist grundsätzlich fein. Von der groben Sandkorn-Grösse bis hin zu Gesteins-Mehl gibt es alles. Im Schuhabdruck oben sieht man diese unterschiedlichen Asche-Arten. Es ist auch nicht so, dass jede Asche-Art in Verbindung mit Wasser hart wie Beton wird und verklebt. Es sind die mehlig feinen Partikel, welche dazu neigen. Und je feiner die Körnchen, desto leichter sind sie. Der Vulkan schleuderte vor allem die ganz feinen Teilchen sehr hoch in die Luft. Diese störten dann den Luftverkehr weil sie Triebwerke 'verkleben' können.

 
 
 
 
 
 

Dann wollte ich es genauer wissen, ob man vom Ausbruch nicht mehr Spuren sieht. Das Haus im Bild ist Luftlinie keine sieben Kilometer vom Vulkankrater entfernt. Die grauen Berge dahinter sehen aus, als ob ein Kulissenmaler gewirkt hätte. Langsam wird die Landschaft grauer und grauer.

 
 
 
 

Und dann sieht es aus wie auf dem Mond: alles in graue Asche getaucht. Fährt ein leichter Windstoss darüber, wirbelt sofort das trockene Gesteinsmehl auf. Die Haare fühlen sich bald trocken wie Stroh an. An den Lippen und um die Augen bilden sich graue Staubränder.

 
 
 
 

Giftig oder wirklich schädlich ist die Asche nicht. Ist ja fast wie normales Gestein oder Sand. Klar sollte man die feine Asche nicht unnötig einatmen. Aber das Ganze ist wohl kaum schlimmer als in einem Sandsturm irgendwo. Im Sand gibt es ja auch die ganz feinen Partikel.
Wie grau die Landschaft hier hinten ist, sieht man erst, wenn bunt gekleidete Menschen auftauchen.

 
 
 
 

An einem anderen Ort hat sich die schwarze grobkörnige Asche stark angesammelt und auch zu kleinen Hanglawinen geführt. Der Wassertank stand einmal deutlich über dem Boden.

 
 
 
 

Das kleine alte Schwimmbad dahinter hat durch die viele Asche einen 'Sandstrand' erhalten. Etwa ein Viertel des Beckens ist mit Asche gefüllt und eine Ecke mit hinein rutschender Asche bedeckt. Das Bade-Erlebnis ist eigentlich intensiver wie zuvor!

 
 
 
 

An anderen Stellen gibt es Asche-Verwehungen. Aber es ist keine wesentliche Strasse davon betroffen, nur unbedeutende Abzweiger, bzw. Pisten. Die grobe Asche ist griffiger als Sand (da noch nicht vom Wind rund geschliffen) und oft problemlos zu durchfahren. Okay: dabei wirbelt es oft mächtig Staub auf - öhm, Asche meine ich.

 
 
 
 

Fazit: nach den Auswirkungen des Vulkanausbruchs muss man regelrecht suchen. Aber man findet sie, sofern man auf den richtigen dreissig Kilometern Strecke an der Südküste sucht. Aber wo ist denn all das Ausbruchsmaterial hin? Ein Grossteil wurde durch den nördlichen Fluss abgeführt, viel von der Vegetation bereits wieder überwachsen und der grosse Rest in der riesigen Aschewolke auf das Meer verfrachtet.

 
 
 
 


Der Vulkan Eyjafjallajökull dampft in der Abendsonne ruhig vor sich hin.