28. Juni

( verfasst um 23:30 Uhr in Vik, Island )
Details auf der Südisland-Karte

 

 
 
 
 
 
 

Der Sonne entgegen

Da das Wetter einfach nicht besser werden will, beschliesse ich vom Jökulsarlon weiter zu ziehen. Weite Sanderebenen der Gletscher und Lavafelder lösen sich ab. Die Lavafelder sind meist meterdick mit Moos bewachsen. Jetzt im Regen scheinen sie satt grün.

 
 
 
 

Im Myrdalssandur klart es auf. Die Ringstrasse führt in einem weiten Bogen durch die Ebene. So flitzen hier alle durch. Doch irgend ein rotes Kraut verleiht der Weite eine besondere Farbe. Kaum mache ich die ersten Fotos, stoppt auf der Gegenfahrbahn ein Reisebus und danach so jedes zweite Fahrzeug um auch Fotos zu machen... hmm, haben die anderen Besucher Tomaten vor den Augen oder reisen alle stur nach Reiseführer?

 
 
 
 

Auch hier hat keiner gehalten. Und so gehört die Weite und Stille am Sanderfluss mir allein. Einzig ein wagemutiger Fahrradfahrer freut sich ausnahmsweise am Rückenwind. Wir grüssen uns freundlich und wünschen gute Reise. Wegen meinen dauernden Fotostopps überholt er mich lächelnd noch ein paar Mal.

 
 
 
 

Ganz im Süden am Kap Dyrholaey ist der Abend längst angebrochen. Und so liegt der Felsenbogen ins Meer ausnahmsweise im Sonnenlicht. Dass sich ausgerechnet abends, wenn das beste Licht kommt, alle Touristen rar machen, nehme ich jeweils mit einem beruhigten Schmunzeln zur Kenntnis.

 
 
 
 

So stehe ich dann allein, aber auf keinen Fall einsam, mit dem Meer, der Weite, dem Wind, den Düften und dem Kreischen der Meeresvögel da aussen. Ein Islandtag der allein schon die ganze Reise wert war, neigt sich dem Ende zu.

 
 
 
 


Die Uhr zeigt 22 Uhr: spätabendliches Licht lässt den Felsen von Petursey erstrahlen.