19. Juni

( verfasst um 23:00 Uhr bei Hanstholm, Nordsee )

 

 
 
 
 
 
 

In See gestochen

Es bleibt immer etwas kribblig das Fährschiff zur Zeit zu erreichen. Zudem sind es doch noch ein paar Kilometer bis Hanstholm hinauf. Es bräuchte bloss eine Panne oder einen Unfall. Und als eine Katze die Schnellstrasse überquert, habe ich aufgepasst und genug Abstand zum bremsenden Vordermann: es kracht auf der Gegenfahrbahn wo wohl jemand nicht ganz so aufmerksam war...

 
 
 
 

Die neue Norröna läuft ein. Der Name ist noch gleich, doch das Schiff erst seit letztem Jahr in Betrieb. Brandneu auf einer deutschen Werft gebaut. Mit 36'000 Bruttoregister-Tonnen und einer Länge von 165m fast doppelt so gross wie ihr Vorgänger. Wer genau hinsieht, entdeckt den Mann unter der mittleren Luke.

 
 
 
 

Das Einchecken geht ebenfalls zügiger voran als in den Vorjahren. Und wie so üblich kommt vor der Abfahrt zum starken Wind auch noch ein Dauerregen hinzu. - Was ebenfalls auffällt: der Wohnmobilboom hat offenbar Island erreicht. Kaum noch ausgefallene Allrad-Fahrzeuge, viel mehr fahrende Wohnzimmerschachteln die wohlbehütet werden.

 
 
 
 

Mit einer Stunde Verspätung geht es los. Das Stündlein wird während der Überfahrt zu den Färöern am Montagmorgen spielend eingeholt sein. Windstärke 6 und Seeluft: das gefällt dem Schweizer!

 
 
 
 

Hinsetzen, ein Bierchen bestellen, ein Buch aufschlagen, aus dem Fenster gucken - Dänemark entschwindet. Die Wolken wechseln. Der Wind rüttelt und mancher Wellenberg lässt das Schiff etwas rollen. Seefahrtsromantik im Jahre 2004.

 
 


Am späten Abend kurz vor dem längsten Tag des Jahres:
ein Containerfrachter auf dem Weg nach Norwegen.