25. Juni

( verfasst um 22.30 Uhr in Glastonbury / Südengland )
 

Der Heilige Michael im Garten Eden

 

Vier Michaels-Heiligtümer gibt es in Europa, jedes hat eine spezielle abgeschiedene Lage: Mont-Saint-Michel in der Bretagne/ Normandie, Skellig Michael in Irland, Monte Sant' Angelo in Italien und St. Michaels Mount in Cornwall (Bild).

 

Auch hier führen alte steile Stufen hinauf. Doch St. Michaels Mount ist ziemlich anders als Great Skellig: es ist viel einfacher erreichbar und oben steht als Wahrzeichen mehr eine Burg als ein Kloster. Besonders ist hier, dass man die Insel bei Ebbe zu Fuss erreichen kann.

 
 
 
 

Wer genau hinschaut, erkennt im Meer (rechts) den Weg, der bei Niedrigwasser zur Insel führt. Jetzt wo ich da bin, hat die Flut ihren allerhöchsten Punkt erreicht, also zweimal mit dem Boot rumtuckern. St. Michaels Mount ist von Besuchern stark frequentiert. Von Abgeschiedenheit und Ruhe also keine Spur.

 
 
 
 

Weiter östlich bei St. Austell wurde im Frühling 2001 der Garten Eden eröffnet. 'The Eden Project' nennt sich die Anlage sachlich. Es geht nicht darum eine abgeschottete selbstregulierende Natur zu erhalten, sondern es ist vielmehr ein tropisches Gewächshaus. Das Erste was passiert beim Eintreten: die Brille und alles weitere beschlagen.

 
 
 
 

Tropisches Klima liegt mir absolut nicht. Dennoch bin ich hier. Wer für die Tausend Pflanzenarten wie Kakao und Bananen nicht viel übrig hat, wird durch eine spezielle Architektur und Statik entschädigt. Die Anlage ist riesig. Mehrere Spazierwege führen durch die beiden Hallenkomplexe. Hunderte von Wasserzerstäubern sorgen für das richtige Pflanzenklima.

 
 
 
 

Und so präsentiert sich das grösste Gewächshaus der Welt nach aussen (240m lang, 110m breit, 50m hoch). Auch die Lage in der ehemaligen Kaolin-Grube ist einzigartig. Tropisch durchnässt und verschwitzt geht es dem nächsten Ziel in Südengland entgegen.