Die grosse Hungersnot
Auf Schritt und Tritt begegnen einem in Irland verlassene
und zerfallene Häuser. Mit der Zeit fallen sie gar nicht mehr auf, so viele
sind es. Bei uns gibt es so gut wie keine. Woher stammen sie?
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Die meisten haben ihren Ursprung in der Zeit der grossen Hungersnot
1845 bis 1851. Sie sind also schon über 150 Jahre alt. Der Grund?
Anfangs des 19. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung explosionsartig
an (wie in anderen Teilen Europas auch). In Irland war dies vor allem auf der
Grundlage eines Nahrungsmittels möglich: der Kartoffel.
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1845 trat zum ersten Mal die Kartoffelfäule auf und vernichtete
grosse Teile der Ernte. Zusammen mit einem ausbeuterischen Pachtsystem gab es
den Lebensbedingungen den Rest. Zwar wurde Hilfe angeboten wie Notküchen
oder Maisersatz. Aber für die Notküchen musste man die Religion wechseln
und Mais vertrugen die meisten Iren überhaupt nicht.
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Zudem benötigten rund 2 Millionen Menschen innerhalb
zweier Jahre der Hilfe. Dem war kein System gewachsen, bzw. wollte zum Teil
auch keiner helfen, da sonst die Pachteinkünfte der Landherren geschmolzen
wären. Die Folge dieser sechsjährigen Hungersnot war eine Katastrophe
sondergleichen: rund 1,1 Millionen Menschen starben an Hunger, 1,3 Millionen
wanderten aus. In den nächsten 60 Jahren sind in der Folge weitere
5 Millionen Iren (!) ausgewandert.
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Dieser Schock ist in Irland noch heute überall zu sehen.
Viele Friedhöfe sind riesig und in vielen Gebieten trifft man auf gleich
viele verlassene Häuser wie bewohnte Anwesen.
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Auf Achill Island gibt es ein komplettes verlassenes Dorf aus der
Zeit der grossen Hungersnot. Die Reste davon im
190° Panoramabild.
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