11. Juni

( verfasst um 22.00 Uhr in Killarney, Grafschaft Kerry / Irland )
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Am Ende der Welt

Der Titel hört sich übertrieben an, ist es aber nicht. Vor dem Ring of Kerry ragen zwei kahle Felsblöcke aus dem Meer: Little und Great Skellig. Die kleinere Insel ist ein reiner Vogelbrutfelsen, Great Skellig hingegen etwas mehr.


 
 
 
 

Wer zu den Inseln will, setzt sich in ein Boot von der Grösse einer Nussschale - verglichen mit dem umgebenden Atlantik. Es ist knapp 10 Meter lang und schaukelt enorm. Seekrankheit ist fast vorprogrammiert. Auf Great Skellig gibt es keinen Hafen, auch keinen Pier. Wenn das Boot mit der Welle hochgeht, hüpft einer raus. Bei der nächsten Welle der Nächste.

 
 
 
 

Die Insel ist klein und das erstaunliche liegt oben. Wie die Pfade der Inkas führen uralte gefügte Steintreppen hinauf. Ausrutschen oder stolpern ist untersagt: fast überall geht es enorm steil hinunter und unten tost das Meer.

 
 
 
 

Zwischen dem 6. und 12. Jahrhundert war Great Skellig bewohnt. Auf einer geschützten Plattform hoch über dem Meer errichteten Mönche einfache Bienenkorbhütten. Alles aus Stein gefügt. Wie karg das Leben hier ausgesehen hat, lässt sich gut nachempfinden.

 
 
 
 

Skellig strahlt eine magische Wirkung aus. Es ist eine Insel nicht von dieser Welt. Die Zeit scheint stehen zu bleiben und alle Dinge dieser Welt spielen nicht mehr DIE Rolle, welche wir ihnen zuvor zugemessen haben.

 
 
 
 


Noch ein letzter Blick in die wilde ursprüngliche Einsamkeit:
im Panoramabild schweift der Blick von den
Bienenkorbhütten über Little Skellig zum Ring of Kerry.