6. Oktober

( verfasst um 22.00 Uhr in Isola / Slo )
 

Holz und Salz

Bevor ich gestern zu Bett ging, wurde noch kurz aus dem Fenster geäugt. Oben blinzelten einzelne Sterne und unten ein Fuchs (der wohl genau so überrascht war wie ich). "Gute Nacht, Fuchs!"

Ja, und heute sieht das Wetter nicht mehr ganz so kaiserlich aus wie gestern.

 
 
 
 

Es riecht nach Holz, nach Rauch aus Holzfeuern und nach Schnee und Kälte. Für den Winter ist gut vorgesorgt worden. Wobei der Ausdruck 'viel Holz vor der Hütte' etwas doppeldeutig ist. Hier ist er sehr eindeutig!

 
 
 
 

Und immer wieder fallen die Motorräder auf, welche auf den kurvenreichen Strassen der Dolomiten unterwegs sind. Von 'gut gepflegt und wenig gefahren' bis zu 'viel gefahren und wenig gepflegt' ist alles vorhanden. In diesen Tagen sind die Motorräder gegenüber den Autos auf den Passstrassen vielleicht sogar in der Mehrheit.

 
 
 
 

Gerne lasse ich ihnen die Vorfahrt: nach der Kurve wird ganz rechts gehalten und zusätzlich der Blinker gestellt. Und sie ziehen vor und danken lässig mit der linken Hand für die Vorfahrt. Recht haben sie. Ich kann mitfühlen bei diesen Strassen.

Ah ja: sich als Motorradfahrer richtig zu grüssen ist nicht ganz einfach. Hier gibt es einen Schnelllehrgang. ;-)

 
 
 
 

Gegen Abend ist die Adria bei Triest erreicht. Es riecht nach Salz und Pinien. Was für ein Wechsel! - Soeben noch die Berge mit ihren hohen Gipfeln und jetzt die Weite des Meeres. Slowenien ist erreicht.

 
 
 
 

Und noch ein Blick zurück nach gestern.
Die Aussicht von der Bank reicht links über das
Sella-Massiv, das Grödner-Joch, dem Sassongher
und hinauf zur Passstrasse bei Corvara.