22. Juli

 
Wikinger!

Vor den Wikingern waren bereits irische Mönche auf Island, wahrscheinlich im 5. und 6. Jahrhundert. Der Name 'Eisland' stammt vom Wikinger Floki Vilgerdarson, der im Jahre 865 einen Siedlungsversuch an der Westküste unternahm und wegen des Eises scheiterte. 874 wird unter Ingolfur Arnarson Island dauerhaft besiedelt. Sein Geburtstag, der 17. Juni ist heute der Nationalfeiertag Islands. Im Jahre 930 wurde der 'Althing', das Parlament gegründet und Thingvellir als jährlicher Versammlungsort ausgewählt.

 
 
 

Erik der Rote, der offenbar ein ewiger Streithahn war, wurde im Jahre 1000 des Landes verwiesen. Er nannte die Insel im Westen 'Grünland' um möglichst viele Siedler nachzulocken. Auf dem Weg nach Grönland verirrte sich 986 Bjarni Herjolfson nach Nordamerika. Leifur Erikson, Sohn von Erik dem Roten, kam dann noch weiter: Neufundland, das sogenannte 'Vinland' (Weinland) war entdeckt und zeitweilig danach besiedelt.

 
 
 

Die Entdeckung Amerikas durch die Wikinger war archäologisch lange Zeit nicht nachzuweisen. Die USA waren hingegen davon überzeugt und schenkten Island 1930 zum 1000. Jahrestag des Althings eine Figur Leif Eriksons. Diese steht heute vor der Hallgrimskirche in Reykjavik. Erst in den sechziger Jahren wurde eine Wikingersiedlung in Neufundland ausgegraben und somit belegt. Auch hat man eine nordische Münze aus dem 11. Jahrhundert bei Boston gefunden. Die Wikinger waren offenbar weiter gekommen als zunächst vermutet. Hingegen richtig durchgehend besiedeln, konnten sie die Gebiete in Nordamerika nicht.


 

(Die ersten beiden Bilder dieser Seite stammen aus dem Wikingerschiffsmuseum in Oslo.)

Und noch eine Anmerkung zur Karte: Aufgefallen, dass die Südspitze Grönlands deutlich weiter südlich liegt als Island? - Erstaunlich aber wahr! Wer schaut schon eine Nordatlantikkarte genauer an...